Wer von euch hatte schon einmal Streit? Wer wurde schon einmal geärgert? Provoziert? Beleidigt? Wer hat sich deswegen schlecht gefühlt? Wer von euch würde sich aber viel lieber gut fühlen? Wer hätte gern ein richtig geiles Leben?
Ein klares „Ich!“ flog mir von allen Kindern der 4. Schulstufe der Tankstellen-Schule entgegen.
Ich bin Ivanka – Resilienz-, Mobbingpräventions- und Lebenskompetenz-Trainerin.
Und Mutter zweier Tankstellen-Kinder.
Es war mir ein Fest, einige Kinder unserer Schule im Rahmen eines 4x 75-minütigen Trainings nach dem Konzept von „Stark auch ohne Muckis“ stärken zu dürfen. In Rollen- und Gruppenspielen konnten die Kinder neue Strategien ausprobieren um bestmöglich mit Beleidigungen, Konflikten, Wegnahme von Gegenständen, Festgehalten werden und Gewaltandrohung umzugehen. Gemeinsam sind wir in die Tiefsee unserer Gefühle, Bedürfnisse und Gedanken eingetaucht. Und haben gelernt, wie wir unser eigenes „Kopfkino“ positiv beeinflussen können. Anhand einer gespielten Stillen Post haben wir selbst erlebt, wie aus Aussage A am Ende ein Gerücht B herauskommt – das von der Wahrheit weit entfernt ist. Und haben erörtert, warum viele Menschen lästern und wie man am besten damit umgeht.
Ausgehend vom Menschenbild, dass jeder immer sein Bestmögliches gibt, wendet sich das Training gleichermaßen an vermeintliche „Täter“ wie auch „Opfer“ und prangert niemanden an. Schafft Verständnis füreinander. Und macht durch den Rollentausch die Position des jeweils anderen erfahrbar.
Es war mir eine Freude, die Kinder einmal nicht nur aus Elternsicht, sondern auch aus Trainerinnensicht und im Schulsetting zu erleben! Auffallend fand ich, dass die Tankstellen-Kinder im sozialen Miteinander und ihr Selbstbild betreffend, bereits sehr reflektiert sind und aktiv und offen nach gemeinsamen Lösungen suchen. Dies schreibe ich dem Unterrichtsfach „sozialen Lernen“ zu, welches einerseits fester Bestandteil des Stundenplans für alle Schulstufen ist – andererseits aber auch als Schwerpunkt im alltäglichen Miteinander gelebt wird.
Ich bin dankbar, dass ich mit meiner beruflichen Expertise einen Beitrag für die Stärkung der Resilienz unserer Kinder leisten durfte und ihnen Werkzeuge an die Hand geben konnte in Sachen Mobbing.
Und ich bin froh Teil einer so wertschätzenden Schulgemeinschaft zu sein – hier kann sich jeder mit seinen Stärken einbringen.
Ich wünsche jedem Kind so lernen und wachsen zu dürfen wie die Tankstellen-Kinder. Hier bekommen sie den nötigen Raum, lebensnahen Unterricht und liebevolle Begleitung, um die eigenen Diamanten in sich frei zu legen und die beste Version ihrer Selbst zu werden. Für eine glückliche Kindheit. Und starke Zukunft.
Ivanka, Mama von 2 Tankstellen-Kindern
